Camping erlebt derzeit eine Renaissance. Der individuelle Urlaub mit Zelt oder Wohnwagen, ob weit entfernte Reiseziele oder am Baggersee um die Ecke - ein Highlight für viele Singles oder Familien. Doch um das nötige Equipment zu transportieren, oder sogar das "Haus auf Rädern" zum gewünschten Standort zu bringen, benötigt man ein entsprechendes Auto, welches stark genug ist, und natürlich die Anhängerkupplung. Doch auch hier gibt es Einiges zu beachten.
Häufig ist es beim Autokauf erwähnt: die fest oder die abnehmbare Anhängerkupplung. Doch was steckt dahinter und wozu raten Experten?
Eine feste Anhängerkupplung (auch starre AHK genannt), ist am Wagen fest verbaut und hinten unter der Stoßstange verankert. Sie ist immer zu sehen. Der Vorteil: ohne jeglichen Aufwand ist sie ständig einsatzbereit. Der Nachteil: Wenn sie nicht benötigt wird, kann sie nicht abgenommen werden. Häufig ist sie im Weg, wenn in den Kofferraum etwas eingeladen werden soll. Da der sogenannte Kugelkopf nicht nur für schmerzhafte Beulen am Schienbein sorgen kann, sondern auch immer gut geölt sein muss, um beim Anhängen problemlos zu funktionieren, ist ein Schutz angebracht. Diese übergestülpten, meist aus Kunststoff gefertigten Hüllen sind bei uns in verschiedenen Designs hier erhältlich.
Einige Fahrzeughersteller haben sich auf schwenkbare AHK spezialisiert. Diese wird nur dann nach hinten gedreht, wenn sie wirklich benutzt wird. Dies veranlasst man über einen Hebel, der meist in der Stoßstange unter einer Klappe verschwunden ist und problemlos bedient werden kann.
Schließlich gibt es noch die abnehmbaren Modelle. Diese werden eingehängt, wenn sie benötigt werden. Für jemand, der nur ein oder zweimal im Jahr für den Urlaub eine solche AHK benötigt, ist dies ebenfalls eine Überlegung wert.
Beim Kauf einer Anhängerkupplung oder eines Wagens, der bereits damit ausgerüstet ist, gibt es Einiges zu beachten. So beispielsweise die Belastbarkeit einer Anhängerkupplung, die sich aus der zulässigen Gesamtmasse des Zugfahrzeuges sowie des Anhängers berechnet. Sie ist im Allgemeinen am Typschild der Anhängerkupplung abzulesen (D-Wert). Je höher dieser Wert ist, desto mehr Gewicht darf an die Kupplung angehängt werden.
Natürlich muss gewährleistet sein, dass die Anhängerkupplung an dem jeweiligen Fahrzeug installiert werden darf. Hierzu kann man sich in der Werkstatt beraten lassen, wenn eine solche Kupplung installiert werden soll.
Eine heutige AHK ist meist von der Eintragung in die Fahrzeugpapiere befreit. Aber das war nicht immer so. Wer also ein Fahrzeug mit AHK gebraucht kauft, sollte darauf achten. Wird heute eine Anhängerkupplung neu angeschafft, und diese besitzt keine EU-Zulassung, muss die Eintragung bei TÜV oder Dekra nachträglich erfolgen.
Eine Anhängekupplung wird auch bei der technischen Hauptuntersuchung geprüft. Dieser sollte man sich auch unterziehen, wenn es einen Auffahrunfall gab, der eventuell die Anhängerkupplung in Mitleidenschaft gezogen hat, auch wenn es zunächst äußerlich nicht sichtbar ist.
Wer zum ersten Mal mit einem Campinganhänger oder Wohnwagen unterwegs ist, wird eventuell Schwierigkeiten mit dem Einparken haben, was sich mit einem Hänger doch recht schwierig gestaltet. Daher gibt es sogenannte Rangierhilfen, zu denen einem Anfänger durchaus geraten werden kann. Dazu zählen z.B. Zusatzspiegel oder Toter Winkel Spiegel
Rund um die Anhängerkupplung gibt es noch Weiteres zu beachten. Ein Blick gilt natürlich auch dem Preis.
Je nach Modell der Kupplung und auch des Modells des PKWs variieren die Preise stark. Grob geschätzt ist bei einer abnehmbaren AHK mit 500 bis 1.000 Euro zu rechnen. Feste Modelle kosten etwas weniger.
Falls sich jemand selbst daran versucht die AHK zu montieren oder diese auswechselt, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass diese das Kennzeichen des Wagens nicht verdeckt. Dies ist in § 27 der StVO geregelt.
Wer sich ein modernes Auto zulegt, greift eventuell zu einem Hybrid- oder Elektroauto. Hier ist allerdings zu beachten, dass diese nicht für Anhängerkupplungen geeignet sind. Zumindest werden derzeit noch wenige angeboten, was die Hersteller damit begründen, dass der erhöhte Treibstoffbedarf beim Fahren mit Hänger sich nicht mit der eingeschränkten Reichweite des E-Autos verträgt.
Es sollte darauf geachtet werden, dass ein 13poliger Anhängerstecker vorhanden ist. Dieser sorgt dafür, dass bei Anschluss an das Zugfahrzeug die Beleuchtungen des Anhängers bei Betätigung der Auto-Beleuchtung mit geschaltet werden.